Über uns

In 50 Jahren ihres Bestehens hat sich die TelefonSeelsorge in Berlin und Brandenburg zu einem unverzichtbaren Baustein im Nothilfesystem entwickelt: was die Polizei bei Gewalttaten und die Feuerwehr bei Bränden ist, ist die TelefonSeelsorge Berlin-Brandenburg (TSBB) bei seelischen Problemen, Problemen in Familie und Partnerschaft oder der Arbeit – ein Ersthelfer in der Not.

Bis zu 200 Gespräche werden in der TelefonSeelsorge Berlin-Brandenburg täglich geführt. Menschen mit ihren Sorgen und Nöten finden bei den TelefonSeelsorgern einen Partner, der die Anonymität der Anrufer wahrt, der in aller Ruhe zuhört und sie mit ihren Problemen ernst nimmt. Im gemeinsamen Gespräch wird versucht einen Weg aus der Krise zu finden. Oft kann ein Mensch wieder ein Stück Hoffnung schöpfen. Besondere Seelsorge und Sensibilität erfordern die ca. 1.500 Gespräche pro Jahr mit Anrufern mit ernsthaften Suizidgedanken. Die Telefon­Seelsorge ist hierbei oft der letzte Anker in einer extremen Lebenssituation.

Insgesamt erhält die TelefonSeelsorge Berlin-Brandenburg jedes Jahr ca. 70.000 Anrufe, die von den 340 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen entgegen genommen werden. Von Jahr zu Jahr wird die kostenfreie 0800-111 0 222 von immer mehr Menschen in Krisensituationen gewählt. Dazu sind 4 Telefone rund um die Uhr und damit an 8760 Stunden im Jahr besetzt - auch an Heilig­abend und jedem Sonn- und Feiertag. Für 2007 ist der Ausbau der Kapazität von 4 auf 5 Anrufplätze und für 2008 von 5 auf 6 Beratertelefone geplant.

Zu den Anrufen kommen jedes Jahr hunderte von Emails von Internetnutzern. Dieser Dienst wird seit über 10 Jahren angeboten und ebenfalls von Jahr zu Jahr stärker genutzt.

Im Gegensatz zu Polizei und Feuerwehr ist die TelefonSeelsorge Berlin-Brandenburg nicht staatlich ausfinanziert. Neben geringen öffentlichen Zuwendungen und sinkenden Anteilen der kirchlichen Trägerorganisationen (u.a. Caritas und Diakonie) ist die TSBB zu fast 50% spendenfinanziert. Zwar arbeiten die TelefonSeelsorgerInnen ausschließlich ehrenamtlich, dennoch entstehen für den Betrieb Kosten in sechsstelliger Höhe: u.a. für Miete, Strom, Wasser, Gas, für Technik und Inventar, …) und die Administration durch die 2 festangestellten Mitarbeiter der Geschäftsstelle. Der größte und wichtigste Kostenblock ist jedoch die Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlichen TelefonSeelsorgerInnen.
Der Dienst am Telefon ist sehr anstrengend und die Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter verlangt ein großes Maß an Einfühlungsvermögen, Verständnis sowie Verantwortung und Belastbarkeit. Darauf werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer qualifizierten Aus­bildung vorbereitet. Diese Ausbildung findet innerhalb eines Jahres an 7 Wochenenden statt. Weitere Sachinformationen werden schwerpunktmäßig an 11 zusätzlichen Abenden vermittelt. Diese einjährige Grundausbildung kostet mind. 1.000,-€ pro TelefonSeelsorgerIn. Diese Kosten entstehen für Referenten, Fahrt- und Unterbringungskosten für die TeilnehmerInnen.

Durch natürliche Fluktuation (Altersgrenze erreicht, Umzug, Schwangerschaft, beruflicher Wechsel, etc.) und durch die notwendige Erweiterung der Kapazitäten ab 2007 ist es ent­scheidend, dass regelmäßig neue TelefonSeelsorgerInnen ausgebildet werden. So werden z.Zt. über 40 neue Ehrenamtliche ausgebildet.